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Millionen von Menschen leiden unter Tinnitus. Vor allem weil die Ursache für das Ohrensausen nicht immer bekannt ist, ist es jedoch schwierig die genaue Zahl der Betroffenen zu ermitteln. Tinnitus wird häufig mit einem Hörverlust in Verbindung gebracht.

Was ist Tinnitus?

Tinnitus wird häufig als "Klingeln im Ohr" bezeichnet, aber die Geräusche können sehr unterschiedlich sein, z. B. Zischen, Rauschen, Summen oder Klicken. Es gibt keine einheitliche Definition, aber im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass Menschen mit Tinnitus ein Geräusch wahrnehmen, das für andere nicht hörbar ist, weil es keine äußere Quelle gibt. Tinnitus ist häufig ein Symptom einer anderen zugrunde liegenden Erkrankung und tritt selten eigenständig auf. 
 
Wie stark die Tinnitus-Symptome ausgeprägt sind, variiert von Fall zu Fall. Bei einigen treten die Geräusche nur vorübergehend auf, während sie bei anderen ein chronisches Problem darstellen können. Wenn der Tinnitus mit einem Hörverlust zusammenhängt, empfehlen Hörakustiker Hörgeräte, um Linderung zu verschaffen.

Was sind die verschiedenen Arten von Tinnitus?

Genauso wie Menschen Tinnitusgeräusche auf unterschiedliche Weise wahrnehmen, gibt es auch verschiedene Arten von Tinnitus. Die vier Haupttypen sind:
  1. Subjektiver Tinnitus ist die häufigste Form, die typischerweise durch übermäßige Lärmbelastung entsteht. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Tinnitus plötzlich auftritt und drei bis zwölf Monate anhält. Bei manchen Menschen können die Symptome sogar noch länger andauern oder sie den Rest ihres Lebens begleiten. 
  2. Der somatische Tinnitus hängt mit dem sensorischen System zusammen. 
  3. Neurologischer Tinnitus wird in der Regel durch eine Erkrankung wie die Menière-Krankheit verursacht. 
  4. Objektiver Tinnitus ist eine seltene Form, die in der Regel durch Gefäßdefekte verursacht wird und auch von anderen Personen gehört werden kann.
Weitere Unterkategorien sind musikalischer Tinnitus, pulsierender Tinnitus und niederfrequenter Tinnitus. Der musikalische Tinnitus tritt typischerweise bei Menschen auf, die bereits seit längerer Zeit an Hörverlust und Tinnitus leiden. Das besondere Merkmal des pulsierenden Tinnitus ist, dass er sich dem Herzschlag anpasst. Ein tieffrequenter Tinnitus kann sehr verwirrend sein, weil die Betroffenen nur schwer unterscheiden können, ob die gehörten Geräusche intern oder extern sind. Die murmelnden, rumpelnden Laute können die Lebensqualität sehr beeinträchtigen. 

Was sind die häufigsten gesundheitlichen Ursachen für Tinnitus?

Tinnitus ist lediglich ein Symptom für etwas anderes, das im Körper vor sich geht. Häufig ist das Klingeln im Ohr die Folge einer Schädigung des Gehörs. Aber auch wenn Hörverlust häufig mit Tinnitus in Verbindung gebracht wird, gibt es viele andere Erkrankungen, die das Ohrensausen verursachen können:
Mann mit Kopfschmerzen
  • Schallempfindungsschwerhörigkeit (altersbedingt oder lärmbedingt)
  • Verstopfung des Gehörgangs (z. B. Mittelohrverstopfung aufgrund von übermäßigem Ohrenschmalz)
  • Schwere Verletzungen am Kopf oder Hals
  • Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
  • Verstopfung der Nase und Druck in den Nebenhöhlen
  • Schädel-Hirn-Trauma (SHT)
  • Ototoxische Medikamente (zum Beispiel bestimmte Antirheumatika und Antibiotika)
Andere Erkrankungen, die möglicherweise die Ursache für Tinnitus sein können, sind: 
  • Gleichgewichtsstörungen wie die Ménière-Krankheit, Otosklerose
  • Stoffwechselstörungen wie Hypothyreose
  • Psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen
  • Autoimmunerkrankungen wie Borreliose
  • Blutgefäßerkrankungen wie Bluthochdruck
  • Tumorbedingte Erkrankungen wie das Akustikusneurinom (sehr selten)
Mann hält Kopf
Obwohl die Liste möglicher gesundheitlicher Probleme im Zusammenhang mit Tinnitus recht lang ist, bedeutet ein Klingeln im Ohr nicht automatisch, dass Sie eine der oben genannten Erkrankungen haben. Deshalb ist es wichtig, einen HNO aufzusuchen, um einen Tinnitus-Test zu machen und Ihr Gehör untersuchen zu lassen. Wenn es Ihrem Arzt gelingt, die Ursache des Tinnitus herauszufinden, kann er die Beschwerden gezielt behandeln.

Welche Tinnitus-Tests gibt es?

Hörtests und MRT
Ihr HNO-Arzt wird wahrscheinlich als erstes eine audiologische Untersuchung und einen Hörtest durchführen und gegebenenfalls eine MRT (Magnetresonanztomographie) anordnen. Die MRT dient dazu, ernstere Ursachen wie ein Akustikusneurinom oder eine andere organische Ursache des Tinnitus auszuschließen.
Befragung
Manchmal werden Fragebögen verwendet, um zu beurteilen, wie sich die Erkrankung auf Ihre Lebensqualität auswirkt. Gleichzeitig soll die Ursache für den Tinnitus ermittelt werden, um ihn gezielt zu behandeln. Wenn das Ohrensausen nicht mit einer anderen Erkrankung in Verbindung gebracht werden kann, ist das Ziel der Behandlung die Tinnitus-Symptome zu lindern. 
Online-Hörtest
Wenn Sie Probleme mit Ihrem Gehör haben, sollte ein Hörtest Ihre erste Anlaufstelle sein. Dank Online-Hörtests geht das heute sehr schnell und unkompliziert. Im Internet gibt es eine große Auswahl und einige der Tests können sogar anonym durchgeführt werden. 

Mit Sprachtests wird zum Beispiel geprüft, wie gut Sie Zahlen in lauter Umgebung verstehen. Dabei kann zwischen verschiedenen Geräuschpegeln unterschieden werden. Die Ergebnisse liefern eine erste Einschätzung, ob Sie einen Hörverlust haben und ob Sie sich an einen Hörakustiker wenden sollten.
Online-Tinnitus-Test
Da es in der Regel keine physische Ursache für den Tinnitus gibt, gehen Experten davon aus, dass das Problem bei den Hörnerven liegt. 

Ein Online-Tinnitus-Test mit Tonhöhenabgleich ist ein erster Anhaltspunkt, um die beste Behandlungsmethode für Sie zu ermitteln. Hierbei geht es darum, die Frequenz Ihres Tinnitus zu bestimmen. Mit der Tonhöhenanpassung ist es möglich, diese Frequenzen zu identifizieren und dann die weniger reaktiven Nerven zu trainieren. Eine möglicher Therapieansatz ist es diese Frequenzen aus Musik und anderen Audiosignalen zu entfernen, um die Nerven nicht mehr zu stimulieren. 

Ein Online-Test ist jedoch kein Ersatz für eine professionelle medizinische Diagnose. 
 

Tinnitus-Diagnose

Online-Tests können helfen einige Ihrer Beschwerden zu identifizieren, aber eine richtige Diagnose erfordert einen umfassenderen Ansatz. Vereinbaren Sie einen Termin mit einem Hörakustiker und machen Sie die notwendigen Tests, um eine endgültige Diagnose zu erhalten.

Zusammenfassung

Obwohl es keine Heilung für Tinnitus-Symptome gibt, sind sie sehr gut behandelbar. Eine Therapie, die von einem sachkundigen Hörakustiker an Ihre Bedürfnisse angepasst wurde, wird wahrscheinlich positive Ergebnisse liefern und Linderung verschaffen. Außerdem werden regelmäßig neue Behandlungsmethoden entwickelt, sodass es noch nie leichter war einen Tinnitus zu behandeln. Wenn Sie einen Hörverlust haben, sollten Sie regelmäßig einen Hörtest machen. Es gibt viele Optionen online, die erste Anhaltspunkte liefern. 
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Schulungs- und Informationszwecken. Diese Informationen sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung. Wenn Sie Fragen bezüglich Ihrer Gesundheit haben, sollten Sie sich immer an einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft wenden.