Mo-Fr: 9:00 - 17:00 Uhr 0800 666 7777

Ohrenentzündungen können sehr schmerzhaft sein. Bevor sie einen Arzt aufsuchen, versuchen viele Menschen die Beschwerden mit Hausmitteln oder rezeptfreien Medikamenten zu lindern. Ohrentropfen sind dann eine willkommene Option in der Hausapotheke.

Helfen Ohrentropfen bei Ohrinfektionen?

Kurz gesagt, ja. Ärzte verschreiben bei Infektionen häufig antibiotische Ohrentropfen, aber es gibt mehrere Gründe, warum Ohrentropfen so beliebt sind. Einer davon ist, dass man sie dank ihrer Zusammensetzung direkt in den Gehörgang träufeln kann. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Behandlung von Ohrinfektionen mit antibiotischen Ohrentropfen wirksamer ist als orale Antibiotika. So zeigte eine Studie mit 80 Kindern mit Paukenröhrchen, dass Ohrentropfen bei der Behandlung von Mittelohrentzündungen wesentlich besser abschneiden als die Einnahme von Antibiotika (in Tablettenform oder flüssig).

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit ist, dass lokale Antibiotika gegen Mittelohrentzündungen für Kinder besser verträglich sind. Das ist ein großer Vorteil, denn sie können die Behandlung ordnungsgemäß zu Ende führen. Außerdem verursachen die Tropfen im Vergleich zu oralen Antibiotika weniger Magen-Darm-Probleme und andere Nebenwirkungen.

Bei welchen anderen Erkrankungen kann ich Ohrentropfen verwenden?

Mittelohrentzündungen (Otitis media) sind bei weitem nicht die einzigen Ohrenprobleme, die man mit Ohrentropfen behandeln kann. Weitere Beschwerden sind das sogenannte Schwimmerohr, Tinnitus, übermäßige Ohrenschmalzablagerungen und andere Ohrenschmerzen. 
Schwimmerohr
Das Schwimmerohr ist eine feuchtigkeitsbedingte Außenohrentzündung (Otitis Externa). Sie tritt in der Regel auf, wenn nach dem Schwimmen oder einer anderen Wasseraktivität Wasser im Gehörgang zurückbleibt. Wenn Feuchtigkeit im Ohr eingeschlossen wird, können Bakterien wachsen und schließlich zu einer Ohrinfektion führen.

Wenn Wasser im Ohr verbleibt (z. B. nach dem Schwimmen), kann eine feuchte Umgebung entstehen, die das Wachstum von Bakterien begünstigt. Verschreibungspflichtige Ohrentropfen helfen die Symptome zu lindern und das Bakterienwachstum zu stoppen. Einige dieser Tropfen sind eine Kombination aus Antibiotika oder Essigsäure und einem Kortikosteroid. Manchmal wird die Infektion jedoch nicht durch Bakterien, sondern durch einen Pilz verursacht. In diesem Fall sind antibiotische Tropfen nicht zu empfehlen. Stattdessen wird Ihr Arzt wahrscheinlich antimykotische Ohrentropfen verschreiben. 

Es ist wichtig, dass Sie die Ohrentropfen wie vorgeschrieben verwenden. In der Regel empfehlen Ärzte ihren Patienten, die Tropfen 3 bis 4 Mal täglich für 5 bis 7 Tage anzuwenden. Glücklicherweise sollten die Schmerzen aber schon vor dem Ende der Behandlung abklingen. 
Entfernung von Ohrenschmalz
Obwohl Ohrenschmalz (Cerumen) mehrere wichtige Funktionen erfüllt, kann es zu einer unangenehmen Verstopfung des Gehörgangs führen, wenn der Körper zu viel davon produziert. Ein weiterer häufiger Grund für die Ansammlung von Ohrenschmalz ist die Verwendung von Wattestäbchen zum Reinigen der Ohren. Wattestäbchen im Ohr sind niemals eine gute Idee. Sie können das Ohrenschmalz nämlich noch tiefer in den Gehörgang schieben und unbeabsichtigt eine Verstopfung auslösen. 

Es gibt verschiedene Methoden, um Ohrenschmalz aus dem Ohr zu entfernen. Eine davon sind rezeptfreie Ohrentropfen, die speziell zum Aufweichen von Ohrenschmalz entwickelt wurden. Diese Lösungen auf Wasser- oder Ölbasis können die Blockaden wirksam beseitigen. 
Tinnitus
Hatten Sie schon einmal einen Tinnitus? Dann wissen Sie, wie lästig das Summen, Zischen oder Pfeifen sein kann. Obwohl es keine Heilung für Tinnitus gibt, können Ohrentropfen je nach der zugrundeliegenden medizinischen Ursache helfen, Ihre Symptome zu lindern. Wenn der Tinnitus zum Beispiel durch eine Ohrenentzündung verursacht wird, sind antibiotische Tropfen sehr hilfreich. Wenn die Ohrgeräusche jedoch durch eine Ohrenschmalzverstopfung verursacht werden, sind Ohrentropfen auf Wasser- oder Ölbasis die richtige Wahl. 

Wie wendet man Ohrentropfen richtig an?

Es ist zwar nicht immer einfach, aber Sie können Ohrentropfen gut bei sich selbst anwenden. Befolgen Sie diese einfachen Schritte, um Ohrentropfen sicher und richtig zu verabreichen. 
  1. Waschen Sie Ihre Hände mit Wasser und Seife.
  2. Achten Sie darauf, dass Ihre Ohrentropfen nicht kalt sind. Sie sollten Zimmertemperatur haben, damit Sie sich nicht unwohl fühlen, wenn Sie kalte Tropfen in den Gehörgang geben. Wenn sich die Ohrentropfenflasche kalt anfühlt, halten Sie sie einige Minuten lang in den Handflächen. 
  3. Nehmen Sie die Kappe ab und vergewissern Sie sich, dass der Tropfer sauber ist. 
  4. Neigen Sie Ihren Kopf zur Seite, so dass das betroffene Ohr nach oben zeigt. 
  5. Geben Sie die richtige Anzahl von Tropfen in Ihr Ohr und ziehen Sie dabei den oberen Teil Ihres Ohres nach oben und hinten. 
  6. Ziehen Sie das Ohr ein paar Mal vorsichtig nach oben und unten, damit die Flüssigkeit in das Ohr eindringen kann. Halten Sie Ihren Kopf für 3 bis 5 Minuten geneigt. 
  7. Wischen Sie überschüssige Tropfen mit einem sauberen Taschentuch oder Handtuch ab. 
  8. Verschließen Sie die Flasche wieder und bewahren Sie sie vorschriftsmäßig auf. Entsprechende Hinweise zur Aufbewahrung sind in der Regel auf der Verpackung oder dem Beipackzettel zu finden. 

Was darf man bei der Anwendung von Ohrentropfen nicht tun?

  • Erwärmen Sie die Flasche niemals unter heißem Wasser. Dies kann zu einer Überhitzung der Tropfen führen und Verletzungen im Gehörgang verursachen. 
  • Vergewissern Sie sich, dass der Tropfer sauber und unbeschädigt ist (nicht gesprungen, gerissen oder gebrochen). Verwenden Sie das Produkt nicht, wenn der Tropfer Anzeichen einer Beschädigung aufweist.
  • Stecken Sie die Pipette nicht in den Gehörgang. Halten Sie sie stattdessen bei der Anwendung der Tropfen etwas vom Ohr entfernt. 
Ohrentropfen
  • Auch wenn es verlockend sein mag, die Ohrentropfen mit anderen Familienmitgliedern zu teilen, sollten Sie der Versuchung widerstehen, da das Teilen der Flasche Bakterien und Infektionen verbreiten kann. 
  • Achten Sie auf das Verfallsdatum auf der Flasche. Wenn das Produkt abgelaufen ist, sollten Sie es nicht mehr verwenden. Entsorgen Sie es und kaufe Sie bei Bedarf eine neue Flasche. 
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Schulungs- und Informationszwecken. Diese Informationen sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung. Wenn Sie Fragen bezüglich Ihrer Gesundheit haben, sollten Sie sich immer an einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft wenden.