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Umgang mit Schwerhörigen: Tipps für Angehörige

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Umgang mit Schwerhörigen: Tipps für Angehörige

15 Min.

leben mit hörgerät

Erscheinungsdatum: 26. August 2024

Hören ist zentral für unser Leben. Das Gehör ist der Schlüssel zur Kommunikation, löst Emotionen aus und warnt Menschen vor Gefahren – sogar im Schlaf. Doch was passiert, wenn Eltern, Freunde oder der eigene Partner schlechter hören? Nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für Familie und Freunde ändert sich der Alltag. Hier erfahren Sie, wie Sie die ersten Anzeichen einer Schwerhörigkeit bei Ihren Liebsten erkennen, was Sie dann tun sollten und wie Sie mit der Situation umgehen können.

Überblick:

  • Wie Sie die Anzeichen einer Hörminderung bei Ihren Angehörigen erkennen
  • Wie Menschen schwerhörig werden
  • Umgang mit Schwerhörigkeit in der Partnerschaft und der Familie 
  • Vorurteile gegenüber Hörgeräten und wie Sie diese entkräften
  • Wie die Kommunikation mit Schwerhörigen gelingt
  • Bewährte Praktiken für Guthörende im Gespräch mit Schwerhörigen
  • Schwerhörige auf dem Weg zum Hörgerät bestmöglich begleiten 
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Wie Sie die Anzeichen einer Hörminderung bei Ihren Angehörigen erkennen

Schwerhörigkeit entwickelt sich oft schleichend und wird sehr häufig von den Angehörigen bemerkt, lange bevor die Betroffenen selbst sie wahrnehmen. Umso wichtiger ist es, dass Sie auf folgende Warnsignale achten. 

Menschen mit Hörverlust 

  • neigen sich in Gesprächen immer mit dem “guten” Ohr zu Ihnen 
  • bitten Sie zunehmend, Gesagtes zu wiederholen 
  • sprechen lauter als früher 
  • schalten TV oder Radio immer lauter 
  • Sind öfter gestresst und/oder müde 
  • reagieren nicht, wenn Sie sie außer Sichtweite ansprechen 
  • isolieren sich und nehmen nicht (mehr) gerne an Veranstaltungen in größeren Gruppen teil 
  • reagieren kaum auf Geräusche in hohen Tonlagen (Vogelgezwitscher, Kindergeschrei) 

Wie Menschen schwerhörig werden

Hörverlust hat viele Ursachen und ist grundsätzlich keine Frage des Alters – auch Kinder können betroffen sein. Die häufigste Form der Schwerhörigkeit ist jedoch noch immer die Presbyakusis, die Altersschwerhörigkeit. Sie ist eine Art Abnutzungserscheinung und tritt alters- oder lärmbedingt auf. Dabei brechen die feinen Haarzellen im Ohr ab und können die Schallwellen nicht mehr ans Gehirn weiterleiten. Je nach Stärke des Hörverlusts gibt es auch unterschiedliche Grade von Schwerhörigkeit.

Aber ganz gleich welche Ursache die Hörminderung hat, eines haben alle Betroffenen gemeinsam: Ihre Lebensqualität leidet darunter. Und meistens auch jene ihrer Freunde und Familie. Und obwohl sie in den meisten Fällen helfen können, gibt es noch immer viele Vorurteile über Hörgeräte. Lassen Sie uns diese gemeinsam entkräften und für bessere Kommunikation sorgen!

Umgang mit Schwerhörigkeit in der Partnerschaft und der Familie

Von Schwerhörigkeit betroffene Menschen spüren manchmal Veränderungen in ihrem Alltag, führen sie aber meist nicht auf eine Hörminderung zurück. Dazu musss man wissen: Schlecht zu hören ist ziemlich anstrengend. Betroffene müssen sich extrem konzentrieren und das macht müde. Denn niemand möchte alt oder gar dumm wirken, oder? Diese Anstrengung kann auch dazu führen, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen, beispielsweise im Straßenverkehr, und auch schneller gereizt reagieren. Durch einen unbehandelten Hörverlust kann man sich sehr schnell einsam und verloren fühlen. Bei vielen Betroffenen führt dies sogar in eine Depression. Dabei ist Schwerhörigkeit zwar ein Handicap, aber eines, das man mit einfachen Mitteln ausgleichen kann.

Wenn Sie bei Ihren Liebsten eine Schwerhörigkeit vermuten, ist es wichtig, diese Ängste zu verstehen und ernst zu nehmen. Sprechen Sie das Thema in einer ruhigen Minute ganz offen an und versuchen Sie, einfühlsam vorzugehen. Erklären Sie auch, welche Folgen Hörverlust für Ihr soziales Miteinander innerhalb der Familie haben kann und wie Sie sich dabei fühlen.

Um Fehlkommunikation vorzubeugen haben wir weiter unten auf dieser Seite (Anker setzen: Wie die Kommunikation mit Schwerhörigen gelingt) auch einige konkrete Tipps zusammengefasst, die helfen sollen, den gemeinsamen Alltag angenehmer zu gestalten. Wenn Sie z. B. in Richtung des “guten” Ohres deutlich sprechen, ist eine Gesprächssituation für den oder die Betroffene bereits viel angenehmer.

Vorurteile gegenüber Hörgeräten und wie Sie diese entkräften

Wer noch nie mit Hörgeräten in Berührung gekommen ist, hat womöglich noch immer die alten, klobigen Teile von früher vor Augen. Dabei hat der Fortschritt auch in diesem Bereich nicht Halt gemacht – im Gegenteil. Hörgeräte sind mittlerweile sehr klein und kaum zu sehen, es gibt sie in unterschiedlichsten Farben und Hörgerät-Typen, als Akkuvariante oder als Bluetooth-Hörgerät, um Telefonate oder Klänge aus Radio bzw. TV direkt ins Hörgerät zu übertragen.

Aus unserer langjährigen Erfahrung und nach unzähligen Gesprächen mit schwerhörigen Personen haben wir für Sie die größten Vorurteile über Hörgeräte gesammelt und geben Ihnen gleichzeitig Argumente auf den Weg, wie Sie diese – geschickt formuliert – sogar in Vorteile verwandeln können:

Wie die Kommunikation mit Schwerhörigen gelingt

Wenn das Gegenüber Probleme mit dem Hören und Verstehen hat, ist das für beide Parteien eine Herausforderung. Mit einer Portion Empathie und ein paar kleinen Tipps im Umgang mit Schwerhörigen ist eine gute Kommunikation aber auf jeden Fall möglich. Bevor Sie den ersten Schritt mit Ihren Angehörigen machen, sollten Sie sich einfach nur folgende Frage stellen: Wären Sie selbst von einem Hörverlust betroffen, welches Vorgehen würden Sie sich von Ihren Liebsten wünschen?

Wie die Kommunikation mit Schwerhörigen gelingt

Zunächst ist es wichtig bei den Betroffenen genau zu erfragen, in welchen Situationen sie welche Töne nicht so gut hören oder verstehen können. So können Sie Ihren schwerhörigen Angehörigen gleich zu Beginn einbeziehen und schnell eine Verbesserung der Situation schaffen. Womöglich kann es auch helfen, gemeinsam eine Beratungsstelle für Hörgeschädigte aufzusuchen.

Gute Hörumgebung herstellen 

  • Nebengeräusche reduzieren 
  • Auf gute Beleuchtung achten 
  • Person nicht erschrecken 

Gemeinsame Aktivitäten 

Schließen Sie die von Hörverlust betroffene Person nicht aus, sondern binden Sie sie aktiv in den Alltag und Unternehmungen ein. 

  • Sehen Sie Filme mit Untertitel an 
  • Informieren Sie sich, welche Kirchen, Kinos oder Theater eigenes Equipment für Hörgeräteträger:innen verwenden 
  • Planen Sie gemeinsame Aktivitäten wie Basteln, Kochen oder Spieleabende 
  • Gehen Sie auf die Suche nach geeignetem Hörgeräte-Zubehör wie einer Lichtklingel 
  • Eignen Sie sich gemeinsam Hörgeräte-Wissen an, wie zum Beispiel in unserem GEERS-Ratgeber
  • Helfen Sie am Anfang bei der Reinigung der Hörgeräte und beim Batteriewechsel 

Effektiv kommunizieren  

  • Wenden Sie sich Ihrem Gegenüber direkt zu und sprechen Sie in normaler Lautstärke, aber langsam und deutlich 
  • Bevor Sie ein Gespräch starten, achten Sie darauf, dass die schwerhörige Person sich auf Sie konzentriert und bei der Sache ist 
  • Nutzen Sie eine einfache Sprache mit kurzen, klaren Sätzen und so unmissverständlich wie möglich 
  • Seien Sie geduldig und wiederholen Sie das Gesagte nochmal, wenn Sie nicht verstanden wurden 

Visuell kommunizieren 

  • Nehmen Sie Blickkontakt auf und wenden Sie das Gesicht beim Sprechen zu 
  • Unterstreichen Sie das Gesagte mit Mimik und Gestik 
  • Greifen Sie zu Zettel und Stift bei besonders wichtigen Themen oder zeigen Sie auf Bilder in der Zeitung oder im TV.

Schwerhörige auf dem Weg zum Hörgerät bestmöglich begleiten

Wer seinen Angehörigen erstmal überzeugt hat, zur ersten Hörmessung in ein GEERS Fachgeschäft oder zur HNO-Ärztin zu gehen, hat schon eine riesige Hürde überwunden. Für die Betroffenen beginnt jetzt eine spannende Zeit und Sie können die Verantwortung ein wenig an unsere Hörakustiker:innen abgeben. Diese stehen für Fragen zur Verfügung, können aufklären und viele Sorgen und Ängste nehmen. Aber das Wichtigste: Sie begleiten Sie und Ihre Liebsten auf dem Weg zum besseren Hören und Verstehen.

Denn Ihre Unterstützung ist auch weiterhin äußerst wichtig: 

  • Sie als Angehöriger können die Betroffene bei der ersten Hörmessung bis zum letzten Anpasstermin, aber auch darüber hinaus zu den Reinigungs- und Serviceterminen begleiten. Das ist sogar sehr förderlich in Bezug auf die Akzeptanz und gibt zusätzliche Sicherheit. 
  • Sie kennen Ihren Partner oder einen anderen Familienangehörigen wahrscheinlich am besten und wissen, in welchen Hörsituation sich die Person häufig befindet: Helfen Sie bei der Entscheidungsfindung, welches Hörgerät am besten geeignet ist! 
  • Helfen Sie dem oder der Betroffenen auch in der Eingewöhnungsphase mit dem Hörgerät. Besonders zu Beginn können die Höreindrücke überwältigend sein und die Ohren, aber auch das Gehirn, müssen sich erst wieder an die neue Geräuschkulisse erinnern. 
  • Achten Sie daher besonders wenn die Hörgeräte neu sind darauf, in welchen Hörsituationen die schwerhörige Person oder die Hörgeräte selbst an ihre Grenzen geraten. Das können z. B. laute Umgebungen oder unangenehme Hintergrundgeräusche sein. Helfen Sie Ihren Liebsten ganz besonders in diesen Situationen – vor allem, wenn auch für Sie als Normalhörenden ein Geräusch sehr schrill klingt. 
  • Werden Sie selbst zum Profi! Eignen Sie sich Wissen rund um Hörgeräte an, z. B. wie die Reinigung funktioniert, wie sich die Hörgeräte mit dem TV verbinden lassen, etc. 

Und sollten Sie auf Ihrem Weg Hilfe benötigen: Wir von GEERS sind immer für Sie da!

Autor

GEERS

Sonova


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