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Tinnitus hat viele Ursachen und kann für Betroffene sehr belastend sein. Unter anderem kann das lästige Ohrgeräusch auch durch Stress entstehen. Es gibt viele Möglichkeiten, Tinnitus-Auslöser zu vermeiden und den Ohren im Alltag Ruhe zu gönnen, um viele Arten von Ohrgeräuschen, wie stressbedingten Tinnitus, gar nicht erst zu bekommen. In diesem Artikel haben wir die sieben besten Tipps für Sie zusammengefasst.

Kann Tinnitus durch Stress entstehen?

Das charakteristische Symptom von Tinnitus ist ein Klingeln im Ohr, aber es kann sich auch um ein Rauschen, Summen, Klicken oder ein anderes hohes oder tiefes Geräusch handeln. Einige Arten von Tinnitus sind auf genetische Veranlagung oder andere Erkrankungen zurückzuführen. Die Behandlung von Tinnitus hängt von der Ursache der Beschwerden ab und es gibt viele verschiedene Auslöser für Ohrensausen.
 
So gibt es zum Beispiel einen wissenschaftlich bewiesenen Zusammenhang zwischen Tinnitus und Stress oder Angststörungen. Das ständige Klingeln im Ohr trägt keineswegs zur Entspannung bei, chronischer Stress kann gleichzeitig auch die Ursache für Ihren Tinnitus sein.
In mehreren Studien wurde ein direkter Zusammenhang zwischen dem Schweregrad des Tinnitus, der Stressintensität und der Stressdauer festgestellt. Einfach ausgedrückt: Je mehr Stress Sie haben, desto penetranter and länger dauert der Tinnitus.

Außerdem gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen Stress und der Entstehung von Tinnitus. In einer Studie aus dem Jahr 2015 mit dem Titel "Stress und Tinnitus" gaben 53,6 Prozent der Tinnitus-Patienten an, dass ihr Tinnitus während einer besonders stressigen Zeit begann. Außerdem berichteten 52,8 Prozent, dass sich ihr Zustand unter erhöhtem Stress verschlimmert hat

Tipp 1: Entspannung

Dieser Ratschlag wird Sie nicht überraschen. Schließlich geht es bei dieser Tinnitus-Art um ein stressbedingtes Leiden. Wenn Sie sich also entspannen, sollte sich logischerweise auch Ihr Tinnitus verbessern.
 
Zu Beginn ist es wichtig, Stressoren zu erkennen: Identifizieren Sie die Hauptursachen für Ihren Stress und versuchen Sie, diese zu reduzieren oder zu beseitigen – sei es im Beruf oder im Privatleben.
 
Wenn Sie die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR) noch nicht ausprobiert haben, sollten Sie es auf jeden Fall einmal damit versuchen. MBSR ist ein achtwöchiges Achtsamkeitstrainingsprogramm, das 1979 von Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde. Ursprünglich sollte es chronisch kranken Patientinnen und Patienten helfen, die auf herkömmliche Behandlungen nicht gut ansprachen.

Das Programm wird heute häufig zur Stresslinderung empfohlen und ist ein wirksames Mittel gegen chronische Schmerzen, Angststörungen und Depressionen.
Das Hauptziel ist es, Achtsamkeit und die Selbstwahrnehmung zu kultivieren. Wenn Sie die Übungen in Ihren Alltag integrieren, wird es leichter, sich auf den Moment zu konzentrieren und letztendlich weniger gestresst und besorgt zu sein.

Tipp 2: Ablenkung

Ein ständiges Brummen oder Klingeln im Ohr nervt. Wenn Sie sich bewusst um Ablenkung bemühen, kann das helfen, die Symptome zu lindern. Verbringen Sie mehr Zeit mit Aktivitäten wie Kunst, Sport oder anderen Freizeitbeschäftigungen, die Ihnen Spaß machen. Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf andere Dinge richten, sollte das die Symptome lindern.

Tipp 3: Hintergrundgeräusche

Musik oder andere Geräusche aus dem Radio oder TV können sehr hilfreich sein. Wenn Sie externe Geräusche mit geringer Lautstärke abspielen, können Sie damit interne Geräusche übertönen. Auch eine Geräuschmaskierung kann die mit dem Tinnitus verbundenen Geräusche überdecken und eine Linderung bewirken.
 
Klangtherapie
Bei der Klangtherapie werden externe Geräusche eingesetzt, um Patientinnen und Patienten zu helfen, den Tinnitus anders wahrzunehmen. Klangtherapie kann den Tinnitus zwar nicht heilen, aber seine Intensität verringern. Viele Geräte bieten verschiedene Stufen der Klangtherapie und generische Hintergrundgeräusche.
 
Soundmaschinen
Soundmaschinen geben zum Beispiel weißes Rauschen, rosa Rauschen, Naturgeräusche oder andere Umgebungsgeräusche wieder. Leider helfen diese nur, während sie eingesetzt werden – ein langfristiger Effekt gegen Tinnitus ist also nicht gegeben.
 
Hörgeräte und Noiser
Bei rund 80 % der Betroffenen, tritt Tinnitus gemeinsam mit einem Hörverlust auf. In diesen Fällen ist es oft eine hilfreiche Variante, auf Hörgeräte mit Tinnitus-Noiser zu setzen. Da Hörgeräte die externen Geräusche verstärken, helfen sie, Ihre Aufmerksamkeit von den internen Geräuschen abzulenken. Und weil diese spezialisierten Hörgeräte immer getragen werden können, helfen sie Ihnen den ganzen Tag.
 
Gefilterte Musik
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Geräten mit weißem Rauschen müssen Sie Geräte mit gefilterter Musik nur zeitweise tragen, z. B. während Therapiesitzungen, vor dem Schlafengehen oder direkt nach dem Aufwachen. Der größte Vorteil ist, dass Sie so eine langfristige Verbesserung erzielen können.
 
Schlaf- und Sound-Apps
Schlaf-Apps sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, um Tinnitus zu lindern. Viele dieser Apps können kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr heruntergeladen werden. Suchen Sie nach Apps, die von einem Hörakustiker oder einer Hörakustikerin empfohlen wurden.

Tipp 4: Bewegung, Training und Sport

Bewegung und Sport helfen auch Normalhörenden beim Stressabbau. Daher eignen sie sich auch hervorragend gegen Stress durch Tinnitus. Fast jede Form von Bewegung kann Stress reduzieren, Endorphine steigern und Sie vom Alltag ablenken. Regelmäßige sportliche Aktivität, also ein aktiver Lebensstil, kann dazu beitragen, für Entspannung zu sorgen und den durch Stress ausgelösten Tinnitus zu minimieren.
 
Auch Schlafmangel kann Stress verschlimmern und Tinnitus-Symptome verstärken. Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Schlaf bekommen und dauerhaft ein gesundes Schlafmuster beibehalten.

Tipp 5: Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen

Sogenannte Stressbewältigungstechniken können erlernt werden. Sie helfen den Atem zu verlangsamen und den Blutdruck und die Herzfrequenz zu senken, was wiederum Tinnitus-Symptome reduzieren kann.
 
Obwohl viele Menschen Entspannungstechniken mit kognitiver Verhaltenstherapie vergleichen, gibt es viele Unterschiede: Zu den gebräuchlichsten Entspannungstechniken gehören Atemübungen, progressive Muskelentspannung, Visualisierungen, Selbsthypnose, autogenes Training und Biofeedback-gestützte Entspannung.

Tipp 6: Vermeiden Sie Tinnitus-Auslöser

Kaffee, Nikotin, Schokolade, Alkohol und zuckerhaltige Getränke können Tinnitus verschlimmern. Vor allem Alkohol ist eine schlechte Idee, da er den Blutdruck erhöht – und das kann die Tinnitus-Symptome verschlimmern. Andere Auslöser sind laute Geräusche, Ohrenschmalz, Verstopfung der Gehörgänge, hoher oder niedriger Blutdruck, bestimmte Medikamente, Schlafprobleme und Salz.

Tipp 7: Kognitive Verhaltenstherapie

Die von Audiologen durchgeführte kognitive Verhaltenstherapie konzentriert sich auf den Umgang mit Tinnitus. In den Therapiestunden geht es um die mentalen und emotionalen Reaktionen auf den Tinnitus und Ziel ist es, positive Veränderungen in Ihrem Denken und Verhalten zu erreichen. So lernen Sie besser mit Ihrem Tinnitus umzugehen und zu leben.

Die Arbeit mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin hilft Ihnen, die Sichtweise auf den Tinnitus in Ihrem Leben zu ändern. Anstatt sich auf all die Dinge zu konzentrieren, die Sie wegen des Tinnitus nicht tun können, ermutigt Sie die Therapie, sich darauf zu konzentrieren eine angenehmere Umgebung zu schaffen.

Professionelle Hilfe

Wenn Ihr Tinnitus Sie sehr belastet, sollten Sie sich auf alle Fälle professionelle Hilfe suchen. Sei es im medizinischen Bereich, bei einem HNO-Arzt bzw. einer HNO-Ärztin oder auch bei psychologischen Stellen, wenn das Ohrgeräusch Sie im Alltag sehr stört.
 
Wenn Sie ein lästiges Klingeln in den Ohren hören und einen Hörverlust haben, sollten Sie Ihr Gehör von einem Hörakustiker oder einer Hörakustikerin untersuchen lassen. Vereinbaren Sie einen Termin in einem unserer GEERS Fachgeschäfte für einen kostenlosen Hörtest. Sie erhalten professionelle Unterstützung und Beratung von unseren Hörspezialisten, die gerne mit Ihnen die Hörlösung für Ihren Tinnitus auswählen, die am besten zu Ihren Hörbedürfnissen und Ihrem Lebensstil passt.
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Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Schulungs- und Informationszwecken. Diese Informationen sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung. Wenn Sie Fragen bezüglich Ihrer Gesundheit haben, sollten Sie sich immer an einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft wenden.