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Wenn Sie mehr über Tympanometrie erfahren möchten, sind Sie hier genau richtig. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über diesen häufig von HNOs durchgeführten Test wissen müssen.

Was ist eine Tympanometrie?

Die Tympanometrie ist eine medizinische Untersuchung, mit der Ärzte den Zustand des Mittelohrs und die Beweglichkeit des Trommelfells, die Paukenhöhle (Tympanum) und die Gehörknöchelchen überprüfen. Dafür wird Luftdruck im Gehörgang erzeugt. 
Die Tympanometrie ist eine schmerzfreie Ohrdruckmessung, die häufig dazu eingesetzt wird, um einen Paukenerguss zu diagnostizieren. Außerdem liefert sie Ärzten wichtige Informationen über den Zustand des Mittelohrs und zur Nachgiebigkeit (Compliance) des Trommelfells. Um zu verstehen, was Trommelfell-Compliance ist, sollten wir zunächst das Trommelfell definieren.

Was ist das Trommelfell?

Das Trommelfell (lat. Membrana Tympani) ist eine dünne, dreischichtige, halbtransparente Membran, die das Mittelohr vom Außenohr trennt. Es sitzt am Eingang der Paukenhöhle (Tympanum). Die Membran ist ein wichtiger Teil des Hörorgans und schwingt als Reaktion auf Schallwellen. Sobald Schallwellen auf das Trommelfell treffen, werden die Schwingungen an die Knöchelchen im Mittelohr übertragen.
Männerohr

Wofür wird die Tympanometrie am häufigsten eingesetzt?

Wie bereits erwähnt, führen HNOs die Tympanometrie am häufigsten durch, um einen Paukenerguss festzustellen. Ein Paukenerguss kann eine Komplikation einer akuten Mittelohrentzündung (Otitis Media) oder eine eigenständige Erkrankung sein, die ohne Anzeichen einer Ohrinfektion auftritt. Bei einigen verursacht ein Paukenerguss keine Symptome, bei anderen kann er jedoch zu Hörverlust oder Gleichgewichtsstörungen führen. In jedem Fall ist es wichtig, dem Problem auf den Grund zu gehen. 

Wenn Sie seit weniger als drei Monaten einen Paukenerguss haben, aber nicht unter Symptomen leiden, empfehlen Ärzte im Allgemeinen, sich in vier bis sechs Wochen erneut untersuchen zu lassen. In einigen Fällen wird sich der Paukenerguss dann von selbst aufgelöst haben. Bei Kindern sollten Sie jedoch nicht so lange warten. Insbesondere wenn Ihr Kind noch jung ist und ein hohes Risiko für eine Sprach- oder Entwicklungsverzögerung hat.

Wenn der Erguss länger als drei Monate anhält, sollten Sie Ihren Arzt um einen Hörtest bitten. Das Diagramm, in dem die Ergebnisse des Hörtests dargestellt sind, wird Audiogramm genannt. Es ist ein gutes Zeichen, wenn die Ergebnisse zumindest für eines Ihrer Ohren normal sind. 

Was ist eine akute Mittelohrentzündung?

Eine akute Mittelohrentzündung (Otitis Media) ist ein weiterer Grund, warum Ihr Hörgeräteakustiker eine Tympanometrie durchführen kann. Zusätzlich zu den typischen Anzeichen einer Mittelohrentzündung, wie Fieber, Ohrenschmerzen, Reizbarkeit und Erbrechen, zeigt ein Tympanogramm wahrscheinlich ein vorgewölbtes Trommelfell mit eingeschränkter Beweglichkeit. Zur Behandlung der Mittelohrentzündung verschreiben die Ärzte in der Regel Antibiotika.

Wie wird eine Tympanometrie durchgeführt?

Im Gegensatz zu dem, was viele glauben, ist ein Tympanometrie-Test kein Hörtest, sondern dient dazu, die Energieübertragung durch das Mittelohr zu messen. In anderen Worten: Das Tympanometer misst die "Durchlässigkeit" oder "Nachgiebigkeit" des Trommelfells unter verschiedenen Druckeinflüssen, die auf den äußeren Gehörgang einwirken. 

Zunächst führt der Audiologe eine weiche Kunststoffsonde in den äußeren Gehörgang ein, um ihn luftdicht zu verschließen. Damit sie optimal in den Gehörgang passen, werden die Sonden in unterschiedlichen Größen geliefert. Sobald die Sonde an ihrem Platz ist, wird mit dem Tympanometer untersucht, wie der Schall durch das Mittelohr wandern kann, während sich der Luftdruck ändert. Der Schall kann am besten übertragen werden, wenn der Luftdruck auf beiden Seiten eines intakten Trommelfells gleich ist. 
Tympanometrie
Die Ergebnisse des Tests können von Person zu Person sehr unterschiedlich aussehen. Wenn Ihr Mittelohr beispielsweise mit Flüssigkeit gefüllt ist, wird der Schall zur Sonde zurückreflektiert, weil Ihr Trommelfell steif ist. Bei einem luftgefüllten Mittelohr hingegen wird die Energie vom Trommelfell, den Gehörknöchelchen und den Strukturen des Innenohrs absorbiert. 
Bei einer Funktionsstörung der Eustachischen Röhre liegt der Spitzenwert bei der Aufzeichnung im Unterdruckbereich. Bei einem Mittelohrerguss sinkt der Schallenergiefluss in das Mittelohr, was zu einem flachen Tympanogramm führt.

Was verursacht ein flaches Tympanogramm?

Es gibt verschiedene Ursachen für ein flaches Tympanogramm:
  • Paukenerguss (Mittelohrentzündung mit Erguss)
  • Perforiertes Trommelfell
  • Blockierung des Gehörgangs durch die Tympanometriesonde
  • Schmutz oder Fremdkörper, die den Gehörgang blockieren
  • Zu viel Ohrenschmalz
Denken Sie daran, dass ein flaches Tympanogramm in der Regel auf einen gewissen Grad an Hörverlust hinweist. So können Sie beispielsweise von einer 20- bis 30-dB-Schallleitungsschwerhörigkeit aufgrund eines Mittelohrergusses ausgehen.

Was kann der Test nicht?

Ihr Arzt wird entscheiden, ob die Tympanometrie für Sie der geeignete Test ist. Das Alter kann ein einschränkender Faktor sein, da kleine Kinder möglicherweise nicht in der Lage sind, während der gesamten Dauer der Untersuchung still zu halten. Einige Tympanometer sind für Säuglinge unter sechs Monaten nicht geeignet.

Darüber hinaus kann zu viel Ohrenschmalz den Test verfälschen. Eine weitere mögliche Einschränkung dieses Tests ist, dass er nicht zwischen akuter Mittelohrentzündung und einer Mittelohrentzündung mit Erguss unterscheiden kann. 

Insgesamt ist die Tympanometrie jedoch ein vergleichbar einfaches Verfahren, das für die meisten Patienten wenig, bis gar keine Unannehmlichkeiten mit sich bringt und wichtige Erkenntnisse über die Funktion des Trommelfells liefert. 
Tympanometrie beim Kind
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Schulungs- und Informationszwecken. Diese Informationen sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung. Wenn Sie Fragen bezüglich Ihrer Gesundheit haben, sollten Sie sich immer an einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft wenden.