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Tagtäglich hören wir Tausende von Geräuschen und Klängen. Doch welche Frequenzen nimmt unser Gehör tatsächlich wahr und welche Lautstärke verträgt es? Dies, und wie sich der Hörbereich des Menschen von jenem der Tiere unterscheidet, betrachten wir in diesem Artikel.

Was sind Hörbereiche des Menschen?

Wir Menschen hören nicht einfach Geräusche, sondern vielmehr eine Kombination von Frequenzen, also Tonhöhen, und dem Schalldruckpegel dieser Töne. Der Hörbereich, auch Hörfläche oder Hörfeld genannt, ist jener Bereich, den wir wahrnehmen können.
 
Folgende Begriffe sind wichtig, wenn es um das Hören geht:

- Frequenz, gemessen in Hertz (Hz): Sie gibt die Schwingungen pro Sekunde an, die auf unsere Ohren treffen. Dort werden sie dann über die verschiedenen Stationen des menschlichen Hörorgans weiterverarbeitet. Reine Töne, wie der berühmte Kammerton A (er liegt in deutschen Orchestern üblicherweise bei 443 Hz), bestehen aus Schallwellen einer einzigen Frequenz.

- Schalldruckpegel, gemessen in Dezibel (dB): Der Schalldruck ist der durch Schwingungen von Schall hervorgerufene Druck. Er gibt an, mit welchem Druck die Schallwellen auf das Trommelfell treffen. Je höher der Wert desto lauter ist der Ton. Wie hoch die Schallintensität, also wie stark der Druck ist, kann mithilfe eines Schallpegelmessers bestimmt werden.
 
- Klänge setzen sich aus mehreren Tönen zusammen. Auch Vokale, also a - e - i - o - u, sind Klänge.

- Ein Geräusch entsteht aus vielen verschiedenen Frequenzen, die gebündelt sind. Sie erzeugen ein Zischen, Pfeifen oder Summen. Alle Konsonanten unseres Sprachgebrauchs sind also Geräusche. Auch Umweltgeräusche wie Verkehrslärm oder das Rauschen des Wassers am Meer gehören dazu.

Welche Frequenzen hört der Mensch?

Wir Menschen hören im Durchschnitt ein Frequenzspektrum von 16 bis 20.000 Hertz. Besonders angenehm ist der Bereich zwischen 500 und 4.000 Hertz für uns. In dem Bereich liegt zum Beispiel auch die menschliche Sprache oder Musik (natürlich je nach Lautstärke).
 
Die grüne Linie in der Abbildung zeigt das Hörfeld, auch Hörfläche oder Hörbereich genannt. Das ist jener Bereich, der vom menschlichen Gehör wahrgenommen werden kann.

abbildung des Frequenzbereiches vom menschlichen Gehör

Menschliche Hörschwelle in Dezibel (dB)

Die menschliche Hörschwelle, die Hörgrenze, liegt bei 0 dB. Ist etwas leiser als 0 dB, nimmt der Mensch es einfach nicht wahr. Eine normale Unterhaltung misst etwa 50 dB. Die Schmerzschwelle liegt bei etwa 120 dB, eine solche Lautstärke erreicht beispielsweise ein Düsenflugzeug. Lärm in diesen Bereichen kann das Gehör schädigen, Schwerhörigkeit kann schon nach kurzer Lärmeinwirkung entstehen.
 
Wir alle haben eine unterschiedliche Lärmempfindung, jeder Mensch hört anders. So kann schon eine geringe Lärmbelastung Stress erzeugen und große Auswirkungen auf unsere Ohren haben. Bei manchen Menschen ist das Hörempfinden sehr stark ausgeprägt, das nennt man Hyperakusis. Bereits ab 60 dB sind bei längerer Einwirkungszeit Hörschäden möglich, bei 65 dB erhöht sich auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn Sie eine erhöhte Lärmbelastung erwarten, ob in der Arbeit oder in Ihrer Freizeit, empfiehlt es sich daher, Ohrstöpsel oder einen professionellen Gehörschutz zu tragen. Damit beugen Sie dem Risiko eines Hörverlusts vor.

Was hören wir nicht?

Unsere Hörspanne zwischen 20 und 20.000 Hertz ist so breit gefächert, dass wir damit etwa 400.000 Töne unterscheiden können. Doch es gibt natürlich noch viel mehr Frequenzen, die selbst Menschen mit einwandfreiem Gehör schlichtweg nicht hören können, da sie unter unserer Hörschwelle liegen. So kann das menschliche Gehör zum Beispiel keine Ultraschallwellen verarbeiten. Diese Töne bleiben uns verborgen.

Zudem leiden etwa 12% der Deutschen an einem Hörverlust. Gutes Hören ist für Betroffene nicht mehr möglich. Der Großteil der Schwerhörigen leidet an der Altersschwerhörigkeit, aber auch junge Menschen können von einer Hörminderung betroffen sein.

Bei einer altersbedingten Schwerhörigkeit sterben die kleinen Haarzellen im Innenohr ab, was zur Folge hat, dass anfangs zumeist besonders hohe Frequenzen nicht mehr wahrgenommen werden können. Ohne eine rechtzeitige Versorgung mit einem Hörgerät, nimmt das Hörvermögen weiter ab bis das menschliche Gehirn verlernt Töne richtig zuzuordnen.

Sprachbanane: Dezibel- und Frequenzbereich von Sprache

Sprachbanane: Dezibel- und Frequenzbereich von Sprache
Ob wir gut hören und verstehen kann gemessen werden. Mit einem Audiometer ist es ausgebildeten Personen, zB HNO-Ärztinnen und -Ärzten oder Hörakustikern und Hörakustikerinnen möglich, unsere aktuelle Hörfähigkeit zu bestimmen. Das Ergebnis wird nach dem Hörtest in einem sogenannten Audiogramm abgelesen. Die Sprachbanane zeigt das Sprachverstehen eines gesunden Gehörs bei normaler Lautstärke. Liegen die Ergebnisse der Audiometrie außerhalb dieses Bereichs, liegt ein Hörverlust vor. Wenn Sie befürchten, einen Hörverlust zu haben, können Sie vorab auch einen Online-Hörtest durchführen. Er zeigt zwar kein exaktes Ergebnis unter Laborbedingungen wie ein professioneller Hörtest, kann aber schon erste Hinweise auf eine mögliche Hörschwäche geben.

Was liegt außerhalb des menschlichen Hörbereichs?

Unsere Hörspanne zwischen 16 und 20.000 Hertz ist so breit gefächert, dass wir damit etwa 400.000 Töne unterscheiden können. Doch es gibt noch viel mehr Frequenzen, die selbst Menschen mit einwandfreiem Gehör schlichtweg nicht hören können, da sie unter unserer Hörschwelle liegen. So kann das menschliche Gehör zum Beispiel keine Ultraschallwellen verarbeiten. Diese Töne bleiben uns verborgen.

Hörbereich der Tiere: Vergleich zum Menschen

 Jenseits unserer Ohren gibt es noch viele weitere Töne und Geräusche, die für uns Menschen nicht hörbar sind. Sehr tiefe Töne im Infraschallbereich und die besonders hochfrequenten Töne des Ultraschallbereichs können unsere Ohren nicht wahrnehmen – einige Tiere hingegen schon.
 
Elefanten, Rinder und Insekten hören sehr tiefe Geräusche unter 16 Hz, deren Schallwellen sich über lange Distanzen ausbreiten. Am anderen Ende der Skala stehen etwa Igel, Fledermäuse und – als Spitzenreiter – Delfine, die Tonhöhen von über 100.000 Hz hören. Sie nehmen also andere Frequenzbereiche wahr und haben somit allesamt eine andere Hörschwelle als wir. Entsprechend ihres jeweiligen Hörbereichs ändert sich auch der Stimmbereich dieser Tiere, der sich nur teilweise mit dem menschlichen Hör- und Stimmfeld überschneidet. Die Kommunikation zwischen den Tieren liegt also teilweise auch außerhalb unserer Wahrnehmung.

Und: Delfine sehen quasi sogar mit ihren Ohren. Sie nutzen das Echo ihrer Clicks, also ihrer hochfrequenten Schallimpulse, um die Körper von möglichen Angreifern oder Beutefischen zu lokalisieren. So können sie auch kleine Fische akustisch lokalisieren und attackieren. Delfine verfügen auch über einen individuellen Pfeifton, der als eine Art akustischer Fingerabdruck fungiert.
 

Einschränkungen des menschlichen Hörbereichs

Etwa 12 % der Deutschen haben einen Hörverlust, gutes Hören ist für Betroffene nicht mehr möglich. Der Großteil der Schwerhörigen leidet an der Altersschwerhörigkeit, aber auch junge Menschen können von einer Hörminderung betroffen sein. Bei einer altersbedingten Schwerhörigkeit sterben die kleinen Haarzellen im Innenohr ab, was zur Folge hat, dass anfangs zumeist besonders hohe Frequenzen nicht mehr wahrgenommen werden können. Ohne eine rechtzeitige Versorgung mit einem Hörgerät nimmt das Hörvermögen weiter ab bis das menschliche Gehirn verlernt, Töne richtig zuzuordnen.
 
Neben der Schwerhörigkeit gibt es aber noch andere Ohrenkrankheiten und Symptome, wie Tinnitus, die das Gehör und den Alltag von uns Menschen stark beeinträchtigen können.

Wie Hörgeräte das menschliche Hörvermögen unterstützen

Ein Hörgerät kann zwar nicht die Ursachen eines Hörverlustes beheben, dafür kann es aber die Symptome einer Hörminderung ausgleichen. Hörgeräte funktionieren wie winzig kleine Computer mit Mikroprozessoren, die Schallwellen auffangen und dann aufbereiten. Dabei können moderne Hörhilfen so programmiert werden, dass sie Frequenzen, die durch einen Hörverlust nicht mehr wahrgenommen werden, besonders hervorheben. Außerdem werden Hintergrundgeräusche herausgefiltert und wird Sprache verstärkt.
 
Dank neuester Technik wird so unser natürliches Gehör unterstützt, wenn dieses nachlässt. An das Tragen eines Hörgerätes muss sich das Gehirn aber erst einmal gewöhnen. Je früher Sie sich also für ein Hörgerät entscheiden, desto geringer ist der Unterschied für das Gehirn.

Wenn Sie also merken, dass Sie Schwierigkeiten haben Ihren Gegenüber zu verstehen, vereinbaren Sie einen Hörtest in einem GEERS Fachgeschäft oder Ihrem HNO-Arzt bzw. Ihrer HNO-Ärztin. Binnen einer Viertelstunde (so lange dauert ein kostenloser Hörtest bei GEERS in etwa) haben Sie Gewissheit, wie es um Ihr Gehör steht und obendrein noch eine Empfehlung für die weitere Vorgehensweise. Das kann eine Behandlung in Form eines Hörgeräts sein, aber auch die Empfehlung zur Anpassung eines Gehörschutzes, wenn Sie lauten Umgebungen ausgesetzt sind. Auch der Vorschlag, zur Konsultation eines medizinischen Experten, kann kommen. Das geschieht in der Regel, wenn die Ohren verstopft sind (meist durch Cerumen bzw. Ohrenschmalz) oder wenn andere Unklarheiten vorliegen, die eine ärztliche Abklärung erfordern.
 
In jedem Fall sollten Sie Ohrenprobleme nicht auf die leichte Schulter nehmen und ehestmöglich abklären lassen.


GEERS Hör-Experte Alexander

Unser Hör-Experte und Autor:


Alexander Schneider - Hörakustik-Meister
Alexander ist Hörakustik-Meister und ausgebildeter Pädakustiker bei GEERS.